UNTERWEGS - Geschichte und Geschichten rund um Dreh- und Jahrmarktsorgeln

Sonderausstellung vom 24.03.2023 – 24.03.2024

Auf Strassen und Plätzen lockt die Musik der Dreh- und Jahrmarktsorgeln. Die Sonderausstellung «Unterwegs» folgt diesen Klängen und beleuchtet das gesellschaftliche Leben auf Jahrmärkten und Hinterhöfen.

Der Ursprung der Drehorgel ist nicht mit Sicherheit zu bestimmen. Erste schriftliche und bildliche Zeugnisse stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert. In dieser Zeit wird die tragbare Drehorgel zum beliebten Begleitinstrument wandernder Künstlerinnen und Künstler. So auch der Bänkelsänger, die von gruseligen Ereignissen und abenteuerlichen Geschichten berichten und breite Bevölkerungsschichten auf dem Land und in den Dörfern unterhalten. In den Städten ziehen Drehorgelmänner – selten auch Frauen – mit ihren Instrumenten durch die Gassen, wo sie zum Wahrzeichen der Hinterhöfe werden. Dennoch lässt sich mit der Drehorgel als Instrument der Strasse seit jeher nur ein karger Lebensunterhalt verdienen.
Auf die Bühne, zur Uraufführung von Bertolt Brechts «Drei Groschenoper», hat es die Drehorgel hingegen 1928 geschafft.

Die selbstspielende Jahrmarktsorgel dient ebenso dazu, das Publikum mit populärer Musik und bekannten Schlagern anzulocken und zu unterhalten. Bis in die 1930er-Jahre ist die Jahrmarktsorgel – nebst der Drehorgel – die vorwiegende Musikquelle auf dem Rummelplatz und damit ein wertvolles Utensil für die Schaustellenden. Mit ihrem kräftigen Klang und der soliden Bauart ist die Jahrmarktsorgel speziell für den Einsatz im Freien gebaut. Im Verbund mit Attraktionen wie dem Pferdekarussell oder der Schiffschaukel beschickt sie den Jahrmarkt und zieht mit den Schaustellerinnen und Schaustellern von Ort zu Ort.

Drehorgeln und Jahrmarktsorgeln haben auch eine individuelle, jeweils ganz eigene Geschichte, waren «Unterwegs» bevor sie als Ausstellungsobjekte Eingang in die Sammlung des Museums für Musikautomaten oder anderer Museen und Sammlungen fanden. Die Sonderausstellung beleuchtet und vermittelt diese Herkunftsgeschichten und bietet auch einen Eindruck von der Erforschung dieser Vergangenheit.

Schaustellergewerbe

Aus der Perspektive von Schaustellerin und Museumsbesitzerin Cornelia Müller-Baer

Auf dem Jahrmarkt

«Im D-Zug», Galopp
Komponist Franz von Blon
Arrangeur Gustav Bruder
SYMPHONIE-ORCHESTER-ORGEL

«Potpourri nach Angabe» für Schausteller Wyssenbach (Auszug)
Komponisten Franz von Suppé, Franz Schubert
Arrangeur Gustav Bruder
SYMPHONIE-ORCHESTER-ORGEL

«Chanson Gitane»
Komponist L. Poterat
Arrangeur unbekannt
ORCHESTROPHONE

«Sous le ciel de Paris»
Komponist Hubert Giraud
Arrangeur Tom Meijer
ORCHESTROPHONE

Im Hinterhof

«Die Moritat von Mackie Messer»
Komponist und Arrangeur Kurt Weill
Auf Stiftwalzen gesetzt von Giovanni Bacigalupo
MORITATENORGEL FLÛTE

«Der Morgenchoral des Peachum»
Komponist und Arrangeur Kurt Weill
Auf Stiftwalzen gesetzt von Giovanni Bacigalupo
MORITATENORGEL FLÛTE

«Kanonensong»
Komponist und Arrangeur Kurt Weill
Auf Stiftwalzen gesetzt von Giovanni Bacigalupo
MORITATENORGEL FLÛTE

«Salomonsong»
Komponist und Arrangeur Kurt Weill
Auf Stiftwalzen gesetzt von Giovanni Bacigalupo
MORITATENORGEL FLÛTE

«Das Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens»
Komponist und Arrangeur Kurt Weill
Auf Stiftwalzen gesetzt von Giovanni Bacigalupo
MORITATENORGEL FLÛTE

«Es sprach der weise Marabu»
Komponist A. Egen und F.Germann
Arrangeur Louis Reusch
VIOLINO-CLARITON

«Es war in Schöneberg, im Monat Mai»
Komponist Walter Kollo
Arrangeur Gebr. Reusch
VIOLINOPAN No. 21

«In Rixdorf ist Musike»
Komponist E. Philippi
Arrangeur Gebr. Reusch
VIOLINOPAN No. 21

«Que Serà»
Komponist Jay Livingston / Ray Evans
Arrangeur Max-Alfred Geweke
TROMPETEN-ORGEL

«Ich weiss was dir fehlt»
Komponist Heino Gaze, Heinz Gietz
Arrangeur Max-Alfred Geweke
TROMPETEN-ORGEL

«Pigalle, Pigalle»
Komponist Heinz Gietz
Arrangeur Max-Alfred Geweke
VIOLINOPAN

https://www.musikautomaten.ch/content/mma/de/home/sonderausstellung/alle-sonderausstellungen-auf-einen-blick/unterwegs.html